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Gemälde

" Marcelle Cahn hat den Kubismus nach 1920 für sich entdeckt. Durch ihre Begegnung mit Fernand Léger, dessen Kurse sie an der Académie Moderne in Paris besucht, und im Unterricht von Ozenfant vertieft sie ihre Kenntnisse. Von Anfang an versucht sie, ihren Wahrnehmungen eine Ordnung zu unterlegen. Léger lehrt sie die Wichtigkeit der Zeichnung, die es, seiner Meinung nach, erlaubt, sich vom gezeichneten Objekt zu distanzieren. Er schlägt vor, das Objekt als einen Vorwand zu nehmen für die Schaffung von Kontrasten und Rhythmen (…). Mit seiner Strenge bringt er Marcelle Cahn dazu, bei ihren Arbeiten rationaler vorzugehen und eine sorgfältigere Technik als vorher anzuwenden. Ihre Bilder aus dieser Zeit entsprechen der Ästhetik der Puristen. Typisch ist die Vereinfachung der kompositorischen Elemente: Figuren und Objekte sind stilisiert, auf ihren bloßen Umriss reduziert und geometrischen Formen angeglichen.

Diese Suche nach Strenge führt Marcelle Cahn dazu, ab 1925 abstrakt zu malen. Sie handelt damit den Vorstellungen von Léger zuwider, der sie mit folgenden Worten warnt: „Sie wissen nicht mehr, wohin Sie gehen." Jedenfalls vollzieht Marcelle Cahn diesen Schritt zur Abstraktion nicht aufgrund äußerer Einflüsse, sondern aufgrund ihrer Suche nach der Einheit des eigenen Werks (…).

Sie gehört zu dem kleinen Kreis der geometrischen Avantgarde-Künstler der 1920er Jahre in Paris, Michel Seuphor lädt sie 1929 ein, an der Gruppe Cercle et Carré teilzunehmen. Im Verlauf der vielen freundschaftlichen Treffen dieser Gruppe, bei denen sie deren Eklektizismus und das Fehlen jeglicher Form von Dogmatismus zu schätzen lernt, setzt sie sich insbesondere mit Mondrian und Vantongerloo auseinander.

Seit 1946, nach einer langen Periode des Zweifels und der Isolierung, findet Marcelle Cahn zurück zu einer abstrakten Ausdrucksweise, geprägt von kurvigen Linien und starken Farben (…).

1952 vollzieht sie einen radikalen Neuanfang. Sie entdeckt die konstruktive geometrische Komposition wieder und findet zu dem ihr eigenen Stil, das heißt, einer Malerei auf weißem Grund, der von schwarzen Geraden durchzogen ist, die die Bildfläche strukturieren. Wenige elementare, farbige Formen, gelegentlich auch Kugeln oder flache Reliefplättchen werden hinzugefügt."

Auszug aus dem Katalog der Ausstellung " Histoires de blanc et de noir ". Musée de Grenoble,1996.
Mit freundlicher Genehmigung der Direktion des Musée de Grenoble

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Stadtrundgang « Auf den Spuren Marcelle Cahns in Straßburg » Klicken Sie hier. Das Büchlein « Rencontres avec Marcelle Cahn» ist herausgegeben. Klicken Sie hier.
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